Es gibt wohl kaum einen Hund und nur wenige Wohnungskatzen, die noch nie Flöhe hatten. „Igittigitt!“ möchten Sie jetzt vielleicht sagen, „Aber wir pflegen doch unser Tier! Und unsauber sind wir auch nicht…“ Natürlich nicht. Der Flohbefall von Hund und Katze hat damit auch gar nichts zu tun. Auch das gepflegteste Tier kann von diesen Untermietern befallen werden. Und das funktioniert so:
Nehmen wir einmal an, irgendein Wirtstier (ein Igel im Garten, ein fremder Hund auf der Wiese, ein Wildkaninchen, sogar Vögel) hätte einige Flöhe. Die Flöhe verlassen es nicht, denn sie sind wirtstreu. Aber ein einziges Flohweibchen produziert täglich etwa 30 Eier, im Schnitt also bis ca. 3.000 Eier im Verlauf eines Flohlebens. Diese Eier fallen nun aus dem Fell des befallenen Tieres hinunter, denn sie sind ja nicht klebrig und können sich auch sonst nicht festhalten. Sie fallen also auf den Rasen, auf die Wiese, wohin auch immer. Daraus entwickeln sich Flohlarven, dann Puppen und schließlich neue Flöhe. Und was glauben Sie, was die tun? Genau, sie warten hungrig und sehnsüchtig darauf, dass Ihr Tier vorbeikommt. Sie springen auf das neue Wirtstier, nehmen die erste Blutmahlzeit und beginnen sofort mit dem Eierlegen. Diese Eier fallen aus dem Fell herunter, auf den Rasen, auf die Wiese, auf den Teppichboden … Und der Infektionszyklus beginnt von neuem.
Natürlich werden Sie die Flöhe, wenn sie einmal da sind, bekämpfen.
Ihr Tier bekommt ein Flohhalsband, wird eingesprüht oder bekommt eines der wirkungsvollen Spot on-Präparate, Medikamente, die wir in der Praxis für Sie bereithalten. Und dennoch, ist Ihre Wohnung erst einmal mit Floheiern infiziert, scheint der Albtraum kein Ende nehmen zu wollen. Immer neue Flohgenerationen wachsen heran. Dagegen wirken Umgebungssprays und Vernebler (so genannte „fogger“), die die Entwicklung der Flohlarven bis zu 6 Monaten hemmen. Wir beraten Sie gern, welches Präparat für Ihren Haushalt geeignet ist. Da diese Medikamente Kontaktgifte für die Flöhe enthalten, müssen sie sorgfältig nach Gebrauchsanweisung eingesetzt werden um eine Schädigung beim Menschen zu verhindern.
Noch besser ist es freilich, wenn es gar nicht erst zu einer Flohinfestation (also zu einer Verseuchung Ihrer Wohnung mit Floheiern) kommt.
Unsere Empfehlung daher:
Da Flöhe entgegen der landläufigen Meinung kein saisonales Sommerproblem sind, sondern während des ganzen Jahres auftreten ist eine ganzjährige Bekämpfung notwendig.
Mit verschiedenen Auftropfpräparaten besteht eine wirkungsvolle Möglichkeit den Flohbefall von Hund und Katze zu verhindern. Gleichzeitig wirken einige Präparate auf die Entwicklungsstadien der Flöhe, sodass eine zusätzliche Umgebungsbehandlung entfällt.
Es besteht auch die Möglichkeit durch regelmäßige Tablettengabe beim Hund oder einer Suspension bei der Katze, die Flöhe unfruchtbar zu machen und damit eine Vermehrung der Flöhe in der Wohnung zu verhindern. Für Katzen gibt es diese Behandlungsmöglichkeit auch als Spritze, die, nur zwei Mal im Jahr gegeben, wirkungsvoll die Vermehrung der Flöhe verhindert.
WICHTIG: Bei starkem Flohbefall dauert es trotz Behandlung des Tieres und der Umgebung bis zu 6 Monate, bis alle Flöhe und deren Nachkommen beseitigt sind. Also nicht verzweifeln, irgendwann haben Sie das Problem im Griff.
Es ist Zeckenzeit. Wie können Sie Ihre Tiere schützen? Welche Gefahren bestehen?
Der Frühling ist in Sicht und mit ihm kommen wieder die unliebsamen Mitbewohner unserer Haustiere: Flöhe und Zecken.
Nachfolgend finden Sie eine kurze Zusammenfassungder Krankheiten, die von Zecken übertragen werden.
Ehrlichiose und Anaplasmose
E. canis wird übertragen von der braunen Hundezecke, die überwiegend im Mittelmeerraum vorkommt.
Anaplasma phagozytophila (ehemals Ehrlichia genannt) wird übertragen vom Holzbock, der bei uns überwiegend in Wäldern vorkommt.
Viele gesunde Hunde können durch Immunabwehr mit der Ehrlichiose/Anaplasmose selbst fertig werden, so daß keine Krankheitsanzeichen bemerkt werden. Immungeschwächte Tiere erkranken mit hohem Fieber, Appetitlosigkeit, Leber- und Milzschwellung, Erniedrigung der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen. Evtl. kann es auch zu nervösen Störungen durch Blutungen in den Hirnhäuten kommen sowie zu Blutungen in alle Gelenke….
Wenn die Erkrankung im akuten Stadium festgestellt wird, kann sie mit Antibiotika bekämpft werden. In chronischen Fällen ist eine vollständige Heilung meist nicht möglich.
Babesiose
Ursprünglich kam diese Erkrankung nur als Reisekrankheit als „Mitbringsel“ aus Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Ungarn vor. Durch den Reiseverkehr wurde sie bei uns eingeschleppt und kommt nun unter anderem entlang des Rheingrabens, in München, Regensburg und Saarbrücken nachgewiesenerweise in der Zeckenart „Dermacentor“ = Auwaldzecke vor.
Diese Zecken lebt, wie der Name schon sagt, in Feuchtgebieten, Mooren, Flußtälern und Überschwemmungsgebieten.
Die Babesiose tritt vor allem in den Monaten Februar-April und September-November auf. Typische Krankheitsanzeichen sind hohes Fieber, rotbrauner Urin, Leber- und Milzschwellung und Gelbsucht. Leider kommt es in letzter Zeit immer häufiger zu Erkrankungsfällen, die nicht diese typischen Symptome zeigen. Meist sind die Tiere nur schlapp und haben wechselnd hohes Fieber. Unbehandelt führt sie zum Tod durch Auflösung der roten Blutkörperchen. ACHTUNG: Wegen des rotbraunen Urins wird diese Erkrankung auch leicht mit einer Blasenentzündung verwechselt.
Es gibt eine Impfung, die aber in Deutschland bislang nicht zugelassen ist.
Borreliose
Diese von Zecken übertragene Erkrankung wird oft überbewertet, da viele Tiere und Menschen bereits mit dem Erreger Kontakt hatten ohne zu erkranken und damit im Bluttest einen positivem Titer aufweisen. Ein positiver Titer bedeutet also nicht automatisch, daß das Tier auch erkrankt ist. Nur wenn die Krankheitsanzeichen und der Titer zusammen passen, kann von einem Ausbruch der Borreliose ausgegangen werden.
Es gibt sehr viele Arten von Borrelien. In Europa haben wir überwiegend Borrelia burgdorferi sensu lato mit den Untergruppen sensu stricto, valaistan und garinii und afzelii. Sie wird von der Zecke „Ixodes ricinus“ = Gemeiner Holzbock übertragen.
Die Symptome können sehr vielfältig sein.
sensu stricto: Gelenksentzündungen, Wanderröte (Roter Ring um die Bißstelle)
garinii: Befall des Nervensystems
afzelii: Hautprobleme
Beim Menschen herrschen die Symptome in den Gelenken vor, beim Hund haben wir Symptome im Bewegungsapparat, Nervensystem, Herz und Haut.
Die Borreliose kann antibiotisch behandelt werden.
Am wichtigsten ist jedoch die Vorbeugung:
Gegen Borreliose existiert eine Impfung für Hunde, die aber leider nicht unumstritten ist. Bitte lassen Sie sich dahingehend von Ihrem Tierarzt beraten. Da die Zecken erst durch Stimulierung bei der Blutmahlzeit in der Lage sind, die Krankheitserreger zu übertragen (nach 24 bis 48 Stunden), ist eine möglichst frühzeitige Entfernung der Zecke am wichtigsten.
Weitere Erkrankungen, die aber bei unseren Haustieren eher selten vorkommen:
Hepatozoonose
kommt in tropischen und subtropischen Gebieten vor. Wir nicht durch das Saugen der Zecke übertragen, sondern durch das Zerbeißen und Auffressen der Zecke.
Über den Darm gelangt der Erreger in den Blutkreislauf, von dort in Milz, Leber, Knochenmark, Nieren und Lymphknoten.
Es kommt zu Fieber, Appetitlosigkeit, Lymphknotenvergrößerung, blutiger Durchfall. Meist sterben die Hunde an Organversagen.
Übertragen durch den Holzbock ist sie eher ein Problem für den Mensch. Hier gibt es auch eine Impfung.
Hunde sind nur wenig empfänglich. Die Erkrankung kommt nur in Einzelfällen vor in Form von neurologischen Störungen mit Todesfolge.
Es gibt Labors, die eingeschickte Zecken auf Krankheitserreger untersuchen. Außerdem gibt es mittlerweile auch Schnelltests für Zuhause, mit dem Sie selbst die Zecken auf Borrelioseerreger testen können. Fragen Sie im Bedarfsfall Ihren Arzt oder Tierarzt.
Vorbeugend gegen Zeckenbefall können auch verschiedene beim Tierarzt erhältlich Mittel eingesetzt werden. Hausmittel wie Knoblauch und Zitronenöl u./o. Lavendelöl zeigen nach eigener Erfahrung beim eigenen Hund leider keinerlei Wirkung. Lassen Sie sich bei Ihrem Haustierarzt beraten, welches Mittel für Ihr Tier das am besten geeignetste ist.
Wir impfen die Hunde nach den aktuellen Empfehlungen StIKo-Vet (Ständige Impfkommission)
Wir benutzen den Impfstoff einer Firma, deren Impfintervall nach der Grundimmunisierung für die meisten Krankheiten auf 3 Jahre verlängert wurde.
Voraussetzung ist aber stets die gute Grundimmunisierung:
8. Woche SHPPiL
12.Woche SHPPiL
Ab dem Alter von 3 Monaten : Tollwutimpfung
16.Woche SHPPiL plus Tollwutimpfung
Die 3. Impfung in der 16. Woche ist deshalb notwendig, weil zum Zeitpunkt der Erstimpfung mit 8 Wochen nicht sicher ist, ob die Welpen noch Antikörper von der Mutter hatten. Sollte dies der Fall sein, wird diese erste Impfung durch diese Antikörper neutralisiert.
Sollte die Erstimpfung erst mit 12 Wochen gemacht werden, reicht eine einmalige Auffrischung in der 16. Lebenswoche.
1 Jahr später SHPPiL plus Tollwutimpfung
Ab dann nur noch alle 3 Jahre diese Komplettimpfung. Dazwischen 1x jährlich Impfung von PiL
Sollten Sie noch Fragen diesbezüglich haben oder besondere Wünsche, sprechen Sie uns gerne an. Wir sind gerne bereit, einen individuellen Impfplan für Ihren Hund zu erstellen.
Ab 1. März 2016 sind wir in unserer Praxis in der Lage, eine Titerbestimmung von Staupe, Hepatitis und Parvovirose durchzuführen. Innerhalb einer Stunde können wir Ihnen mitteilen, ob Ihr Hund noch einen ausreichenden Schutz gegen diese Erkrankungen hat oder ob eine Auffrischungsimpfung notwendig ist. Wir brauchen hierfür nur eine kleine Menge Blut. Bitte bedenken Sie aber auch, dass dieser Wert nur eine Momentaufnahme darstellt und keine Aussage darüber macht, wie lange dieser Schutz noch besteht.
SHPPiL (=Impfung gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Zwingerhusten und Leptospirose)
PiL (=Impfung gegen Zwingerhusten und Leptospirose)
Ein paar Worte zur Tollwutimpfung
Wie Sie sicherlich wissen, ist Deutschland seit 2008 tollwutfrei. Für Viele stellt sich deshalb die Frage, inwieweit eine Impfung für unsere Haustiere noch notwendig ist. Für mich gibt es mehrere Gründe:
1.) Bei Reisen ins Ausland ist nach wie vor eine gültige Tollwutschutzimpfung notwendig.
2.) Deutschland ist zwar tollwutfrei. Leider werden aber – häufig illegal – Hunde oder Katzen aus dem Ausland ohne Tollwutimpfung importiert. In Einzelfällen können auch mal bereits erkrankte Tiere eingeführt werden. Jedes Tier, das mit einem tollwütigen Tier in Kontakt war, muss ausnahmslos eingeschläfert werden. Dies ist für mich ein Grund, meine eigenen Haustiere gegen Tollwut zu impfen. Letzte Meldungen finden Sie hier
3.) Zum Eigenschutz! Tollwut ist eine immer tödlich endende Erkrankung. Ich will für mich sicher gehen, dass meine eigenen Tiere keine Gefahr für mich darstellen.
Sie überlegen, ob Sie Ihren Rüden kastrieren lassen sollten?
Was möchten Sie damit erreichen?
Soll er ruhiger werden, weniger aggressiv werden, nicht mehr weglaufen, wenn es läufige Hündinnen in der Nachbarschaft gibt, nicht mehr „liebeskrank“ sein, keine Eitertropfen mehr in Ihrer Wohnung verlieren, keine Prostataprobleme bekommen, keinen Hodenkrebs bekommen?
Einiges davon wird sich nach einer Kastration wahrscheinlich ändern, einiges aber auch allein durch die Kastration nicht!
Das Verhalten eines Hundes wird weniger von den Hormonen beeinflusst, als wir uns das als Menschen so vorstellen. Viele Reaktionen, die wir gerade bei Rüden sehen, sind einfach das Ergebnis Ihrer Erziehung und der Stellung des Hundes in Ihrem Familienrudel.
Er wird sie also zeigen, egal, ob er kastriert ist, oder nicht.
Ein Beispiel:
Ihr Hund hat sich angewöhnt, immer, wenn er an der Leine geführt wird, andere Rüden anzubellen. Tut er das, weil seine Hormone sprießen? Leider nein!
Er reagiert einfach so, wie Sie es ihm unwissentlich beigebracht haben. Was tun nämlich Sie? Sie rufen „Aus“ oder „Ruhig“ oder Sie schimpfen. Oder Sie sprechen mit Ihm und sagen z.B. „keine Angst, der tut dir doch nichts, ist doch gut“. Denken Sie!!!
Ihr Hund sieht das nämlich ganz anders: Er versteht ja nicht den Wortlaut, aber er weiß aus Instinkt, dass der/die Rudelchef(in) (nämlich Sie) dem rangniederen Rudelmitglied (nämlich ihm) nur dann Aufmerksamkeit schenkt, wenn das rangniedere Rudelmitglied (Ihr Hund) etwas RICHTIG macht.
Und das heißt, dass er denkt, dass er gerade genau in Ihrem Sinne, nämlich ganz prima richtig gehandelt hat. Sie haben ihn gerade schließlich nach Hundeart gelobt!
Was tut er also? Er will ja gelobt werden, durch Ihre Aufmerksamkeit belohnt, also wird er beim nächsten Mal noch ein bisschen früher bellen, damit Sie noch länger mit Ihm reden. Mit den Hormonen allerdings hat dies nichts, aber auch gar nichts, zu tun! Und deshalb wird eine Kastration an diesem Verhalten nichts ändern. (Nur Sie müssten mal was ändern, oder?)
Ebenso verhält es sich mit Hunden, die Menschen oder anderen Hunden gegenüber aggressiv reagieren. Überlegen Sie in einer solchen Situation mal genau, ob sie ihn nicht gerade in seinem Verhalten bestärkt haben. Und ob Sie nicht besser die Hilfe einer/s erfahrenen Tierarztes/ärztin suchen, die „Verhaltenstherapie“ betreiben.
Aber wird er denn durch eine Kastration denn nicht ruhiger?
Hunde haben, genau wie Menschen, ein unterschiedliches Temperament. Und, je nach Rasse oder Mischung, haben sie einen ausgeprägten Bewegungs- und Spieldrang. Deshalb ist es ja z.B. auch so wichtig, dass Sie, egal welchen Hund Sie haben, JEDEN TAG mit ihm MINDESTENS zwei Mal MINDESTENS 1 Stunde lang draußen spazieren gehen und toben. Und mit ihm spielen, ihm Gehorsamkeiten abfordern, ihn „Hund“ sein lassen. Und lassen Sie keine Langeweile aufkommen. Denn so wird Ihr Hund ausgeglichen, er erkennt Sie als Rudelchef(in) an und legt sich, wenn Sie es richtig anstellen, entspannt auf seinen Schlafplatz. Und ist „ruhiger“, ganz ohne Kastration.
Bitte verwechseln Sie aber „ruhiger“ nicht mit „träger“! Das ist nämlich die schlechte Eigenschaft, die kastrierte Rüden tatsächlich oft entwickeln. Nur kommt die nicht eigentlich vom Kastrieren, sondern – vom Fressen! Nach einer Kastration wird das Futter besser im Körper verwertet, deshalb soll man ja auch unbedingt auf kalorienarme Nahrung umstellen. Die gibt dem Hund, anders als es eine kleinere Menge des gewohnten, vorherigen Futters tun würde, weiterhin die richtige Menge Vitamine und Mineralien, die er täglich braucht . Und sie macht, weil sie mehr Ballaststoffe enthält, satt, aber nicht so dick. Jedes Kilo zuviel auf den Rippen bedeutet nämlich mehr Mühe beim Sich-Bewegen. Und ein zu fetter Hund wird eben durch sein Übergewicht „ruhiger“. Wenn Sie also einen Hund möchten, der „ruhiger“ ist, sollten Sie sein tägliches Trainingsprogramm neu gestalten. Eine Kastration wird Sie hier keinen Schritt weiter bringen.
Gibt es eine Alternative zur Kastration?
Ja! Man spritzt kleine Hormonimplantate unter die Haut, die einen Rüden für die Dauer von 6 oder 12 Monaten chemisch kastrieren. Sie eignen sich einerseits für Hunde, die aufgrund zu erwartender Narkoseprobleme besser nicht operiert werden sollten. Andererseits bleibt mit der kurzzeitigen Kastration immer die Möglichkeit offen, mit Ihrem Rüden doch noch geplant und gewollt Nachwuchs zu erzeugen. Und die Implantate geben die Möglichkeit, eine eventuelle Verhaltensänderung durch Kastration erst mal auszuprobieren.
Wann ist eine Kastration denn dann wirklich sinnvoll?
Die Operation ist dann von Nutzen, wenn sie einen medizinisch nachweisbaren, körperlichen Gewinn für Ihren Rüden bringt und wenn er die Hormonimplantate nicht verträgt oder wenn diese Ihnen zu teuer erscheinen.
Wenn er also dazu neigt, ständig eine eitrige Vorhaut – Entzündung zu haben, die er durch das ständige Belecken auch noch selbst in Gang hält, ist dies ein guter Grund, ihn zu kastrieren.
Sollte es in Ihrer Nachbarschaft viele Hündinnen geben, deren Besitzer sie regelmäßig läufig werden lassen, ist dies für manche Rüden ein massiver Stress. Sie fressen schlecht, ihr Immunsystem leidet und sie sind nicht ansprechbar. Auch dann schafft eine Kastration wahrscheinlich Abhilfe. Und sie schützt ihren Rüden vor Autounfällen, die immer dann geschehen, wenn er, da sich seine Hormone melden, schnurstracks über die viel befahrene Straße läuft.
Unbedingt geraten ist die Operation, wenn Ihr Rüde in höherem Alter wiederkehrend Probleme mit der Prostata oder mit dem Enddarm bekommt. Die Kastration ist hier der wichtigste Teil der Therapie.
Sollte sich gar ein Hoden verändert haben, oder sollte einer in der Bauchhöhle verblieben sein, besteht die Möglichkeit, dass Ihr Hund Hodenkrebs entwickelt. Auch dies ist eine Indikation für eine sofortige Kastration des Rüden – denn sie rettet meist sein Leben!
Was wird da eigentlich operiert?
Bei einer Kastration wird Ihr Rüde in eine kurze Vollnarkose versetzt, dann werden beide Hoden entfernt. Der Penis und der Hodensack bleiben an Ort und Stelle. Die heutigen Narkoseverfahren ermöglichen weitgehend risikoarme Eingriffe, auch bei älteren Rüden. Die Operationsnarben sind meistens sehr klein, und wenn Sie Ihren Hund daran hindern, sie zu belecken, heilen die Wunden nach ein paar Tagen ab. Es ist übrigens nicht sinnvoll, einen Rüden zu „sterilisieren“ (also nur die Samenleiter zu unterbinden), denn dann würden ja beide Hoden im Körper verbleiben und weiter Hormone produzieren.
Fazit:
Eine Kastration verhindert nicht, dass Ihr Rüde aggressiv ist oder dass er andere Hund oder Menschen anbellt. Hierzu müssen Sie Ihr, und damit auch sein, Verhalten ändern und ihn umerziehen
Eine Kastration ist sinnvoll, wenn Ihr Rüde gesundheitliche Vorteile davon hat, also bei Vorhautausfluss, „Liebeskrankheit“, Prostata – oder Hodenveränderungen.
Eine Kastration selbst macht NICHT fett. Nach der Operation sollte Ihr Hund aber mit kalorienreduziertem Futter ernährt werden – wir beraten Sie gern!
Frühzeitige Kastration ist die beste Gesundheitsvorsorge für Katzen
Warum sollten Kater und Kätzinnen operiert werden?
Kätzinnen und Kater tragen gleichermaßen zur unkontrollierten Vermehrung bei. Die Kastration verhindert die Überfüllung von Tierheimen mit unerwünschten Nachkommen.Und sie verhindert, dass ungewollter Nachwuchs ausgesetzt wird und kläglich verhungert.
Bei kastrierten Katzen unterbleiben hormonell bedingte Konkurrenzkämpfe. So müssen sie nicht wegen eitriger, manchmal tödlicher Verletzungen behandelt werden. Auch die Gefahr, an unheilbaren Immunschwäche – Krankheiten (FeLV (Leukämie), FIV (KatzenAIDS), FIP (Brust- und Bauchfellwassersucht) zu erkranken, verringert sich.
Weiterer Vorteil: Kastrierte Kater zeigen nur selten die Neigung, die Wohnung mit übel riechendem Urin zu markieren. Und kastrierte Kätzinnen bekommen viel seltener als unkastrierte bösartigen Brustkrebs. Außerdem drohen ihnen keine hormonbedingten Knochenmarksschäden und keine lebensbedrohende Gebärmuttervereiterung.
Was ist eine „Kastration“?
Ziel einer Kastration ist es, die weitere Produktion von Hormonen zu unterbinden, und dies geschieht durch die Entfernung der „Keimdrüsen“. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um männliche Keimdrüsen, nämlich beide Hoden, oder aber um weibliche Keimdrüsen, nämlich die Eierstöcke, handelt. Man „kastriert“ also sowohl männliche als auch weibliche Katzen. Eine „Sterilisation“, nämlich lediglich die Durchtrennung von Ei- oder Samenleitern mit Belassen der Keimdrüsen, wird, weil ja vollkommen nutzlos, weder bei männlichen noch bei weiblichen bei Katzen durchgeführt, da ja weiterhin Hormone produziert würden.
Wann sollte operiert werden?
Kätzinnen werden laut neueren Studien etwa mit 4 – 5 Monaten geschlechtsreif. Nach unserer Erfahrung liegt der Zeitpunkt der ersten Rolligkeit aber eher etwas später, etwa mit 6- 8 Monaten. Ihre Empfängnisbereitschaft äußern sie in der sogenannten „Rolligkeit“. Dabei schreien sie oft ausdauernd, wälzen sich (rollend) über den Boden und präsentieren ihr Hinterteil. Diese Rolligkeiten wiederholen sich, vor allem im Frühjahr und im Herbst, in etwa dreiwöchigen Abständen, manche Katzen entwickeln auch eine Dauer – Rolligkeit. Eine Kastration erfolgt entweder frühzeitig, vor der Rolligkeit, oder unmittelbar nach deren erstem Auftreten. In unserer Praxis werden Kätzinnen im Alter von 6- 7 Monaten kastriert. Sollten die Besitzer vorher Rollgikeitssymptome bemerken, auch früher.
Kater zeigen ihre Geschlechtsreife, die meist mit 5 – 6 Monaten eintritt, durch hormonell bedingte Geruchsstoffe im Urin an, der für menschliche Nasen dann sehr penetrant riecht. Sie markieren mit diesem Urin ihr Revier, d.h. Wände, Einrichtungsgegenstände und Kleidung. Haben sich die Kater diese Verhaltensweise einmal richtig angewöhnt, verlieren sie die lieb gewonnene Markierungstour auch dann nicht immer, wenn sie kastriert werden. Auch ein Kater sollte also frühzeitig, vor Eintritt der Geschlechtsreife, kastriert werden.
Werden kastrierte Katzen dick?
Da die operierten Katzen ja nun keine Hormone mehr produzieren, stellt sich der Stoffwechsel um. Sie verbrauchen vom angebotenen Futter viel weniger Kalorien als vorher. Deshalb gilt für Katzen, genau wie für Menschen: Sie werden ausschließlich vom (Fr)essen und NUR vom Fressen dick! Nicht durchs Kastrieren, nicht durch jedwede noch so fantasievolle Ausrede, leider!
Wichtig ist also, nach einer Operation weiterhin mindestens 1 Stunde pro Tag Jagdspiele mit der Katze zu veranstalten und die Katze in Bewegung zu halten.
Mindestens genau so wichtig: Die zugeführte Kalorienmenge muss reduziert werden und zwar dauerhaft! Wenn Sie einfach weniger Futter geben, bekommt ihre Katze auch weniger Vitamine und Mineralstoffe, und das wollen Sie ja eigentlich gar nicht!
Besser, weil ausgeglichener zusammengesetzt, sind kalorienreduzierte Alleinfutter, wir beraten Sie gern!
Es gibt bei unseren Hauskatzen nicht DIE eine notwendige Impfung, sondern je nach Lebensumständen ganz unterschiedliche Impfungen.
Wir können Sie hierbei gerne beraten; die Entscheidung, was geimpft wird, liegt aber letztlich bei Ihnen.
Wir impfen in unserer Praxis nach folgendem Schema:
Reine Wohnungskatzen, die niemals einen Kontakt zu anderen Katzen haben (Katzenpension, Ausstellungen…): geringes Ansteckungsrisiko
Katzenseuche/Katzenschnupfen
Wohnungskatzen mit Kontakt zu Freiläufern: mittleres Ansteckungsrisiko
Katzenseuche/Katzenschnupfen, idealerweise auch Leukose und Tollwut
Freiläufer oder Katzen, die auf Ausstellungen oder in die Tierpension gehen: hohes Ansteckungsrisiko
Katzenseuche/Katzenschnupfen
Tollwut
Leukose
Die Durchführung der Leukoseimpfung ist nur sinnvoll, wenn Ihre Katze noch nicht an Leukose erkrankt ist. Deshalb ist es notwendig, vor der ersten Leukoseimpfung einen Leukosetest durchzuführen. Nur wenn dieser negativ ist, kann geimpft werden.
Bitte teilen Sie uns vor Ihrem Termin mit, ob wir den Leukosetest durchführen sollen, damit wir die Untersuchung schon vorbereiten können (Ansonsten haben Sie leider eine Wartezeit bis zum Testergebnis von 45 Minuten). Sollten Sie eine Leukoseimpfung ohne vorherige Durchführung eines Leukosetests wünschen, geschieht dies auf eigene Verantwortung. Die Impfung schadet zwar in diesem Fall nicht, nützt aber auch nichts!
Impfschema:
Katzenseuche/Katzenschnupfen:
8. Woche, 12. Woche, 16. Woche. Danach jährliche Auffrischung
Leukoseimpfung:
2 Impfungen im Abstand von 3- 4 Wochen, danach jährlich. Bei älteren Katzen (ab ca. 8 Jahren) braucht gegen Leukose nicht mehr geimpft zu werden.
Tollwutimpfung:
2 Impfungen im Abstand von 3-4 Wochen, 1 Jahr später, danach alle 3 Jahre.
Für weitere Informationen über die oben genannten Krankheiten klicken Sie bitte hier
Leider wissen wir das auch nicht. Es gibt verschiedene apothekenpflichtige Arzneimittel wie z. B. Antizeckenmittel, Antiflohmittel, Entwurmungen und etliches mehr, die in den Internetapotheken zu einem Bruchteil dessen angeboten werden, was Sie bei uns bezahlen.
Sind wir Wucherer, die sich an den Arzneimitteln bereichern? Leider (für uns) trifft das nicht zu. Wir kaufen diese Arzneimittel größtenteils sogar teurer ein als sie im Internet angeboten werden. Nun könnten wir diese günstigen Angebote ja auch nutzen, das dürfen wir aber nach dem Arzneimittelgesetz nicht, da die meisten Apotheken ihren Sitz im Ausland haben. Wir Tierärzte dürfen aber im Ausland keine Arzneien einkaufen, es sei denn, in Deutschland ist dieses Medikament nicht zu erhalten. Die deutsche Pharmaindustrie nutzt uns Tierärzte aus, indem sie Medikamente viel teurer als im Ausland auf den Markt bringt. Zusätzlich benutzen sie uns, um neue Medikamente auf dem Markt bekannt zu machen.
Die tiermedizinische Fachzeitschrift VetImpulse hat es ausprobiert: Die Bestellung von Seresto, einem Zecken- und Flohband der Fa. Bayer, bei einer britischen Online-Apotheke klappte problemlos, vier Tage nach der Bestellung traf der Artikel in der Redaktion ein. Der Preis (inkl. Luftpostversand): 23,92 Euro. Und was würden Sie in unserer Praxis zahlen? Halten Sie sich fest: Wenn der Preis nach der deutschen Arzneimittelpreisverordnung festgelegt würde, käme das Halsband auf sage und schreibe 49,60 Euro. Ausgegangen sind wir dabei von einem Einkaufspreis von 30,90 Euro netto. Unser Einkaufspreis ohne MwSt ist 6,98 Euro höher als der Verkaufspreis (inkl. Luftpostversand) der britischen Online-Apotheke.
Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Da wir in erster Linie davon leben, Tiere zu behandeln, wissen wir selbst nicht, welche Medikamente online zu bekommen sind und wo es die günstigsten Präparate gibt. Es bleibt Ihnen überlassen, sich darüber zu informieren.
Was Sie bei uns bekommen, ist eine ordentliche Beratung und die Garantie, dass in dem Medikament auch das drin ist, was draufsteht. Teilweise kann es sich je nach Bezugsquelle um Fälschungen handeln oder die Wirkstoffkonzentration ist wesentlich niedriger, als auf der Packung angegeben. Dadurch kann es zu Wirkungseinbußen kommen.
Letztlich bleibt es Ihre Entscheidung, woher Sie Ihre Medikamente beziehen. Achten Sie aber unbedingt auf seriöse Anbieter.
Und denken Sie daran, für unsere Medikamentenpreise können wir nichts. Wir sind tatsächlich keine Wucherer, sondern wie Sie, Opfer der Pharmaindustrie!