Wissenswertes über Flöhe

Was Sie über Flöhe wissen sollten

Es gibt wohl kaum einen Hund und nur wenige Wohnungskatzen, die noch nie Flöhe hatten. „Igittigitt!“ möchten Sie jetzt vielleicht sagen, „Aber wir pflegen doch unser Tier! Und unsauber sind wir auch nicht…“ Natürlich nicht. Der Flohbefall von Hund und Katze hat damit auch gar nichts zu tun. Auch das gepflegteste Tier kann von diesen Untermietern befallen werden. Und das funktioniert so:

Nehmen wir einmal an, irgendein Wirtstier (ein Igel im Garten, ein fremder Hund auf der Wiese, ein Wildkaninchen, sogar Vögel) hätte einige Flöhe. Die Flöhe verlassen es nicht, denn sie sind wirtstreu. Aber ein einziges Flohweibchen produziert täglich etwa 30 Eier, im Schnitt also bis ca. 3.000 Eier im Verlauf eines Flohlebens. Diese Eier fallen nun aus dem Fell des befallenen Tieres hinunter, denn sie sind ja nicht klebrig und können sich auch sonst nicht festhalten. Sie fallen also auf den Rasen, auf die Wiese, wohin auch immer. Daraus entwickeln sich Flohlarven, dann Puppen und schließlich neue Flöhe. Und was glauben Sie, was die tun? Genau, sie warten hungrig und sehnsüchtig darauf, dass Ihr Tier vorbeikommt. Sie springen auf das neue Wirtstier, nehmen die erste Blutmahlzeit und beginnen sofort mit dem Eierlegen. Diese Eier fallen aus dem Fell herunter, auf den Rasen, auf die Wiese, auf den Teppichboden … Und der  Infektionszyklus beginnt von neuem.

Natürlich werden Sie die Flöhe, wenn sie einmal da sind, bekämpfen.
Ihr Tier bekommt ein Flohhalsband, wird eingesprüht oder bekommt eines der wirkungsvollen Spot on-Präparate, Medikamente, die wir in der Praxis für Sie bereithalten. Und dennoch, ist Ihre Wohnung erst einmal mit Floheiern infiziert, scheint der Albtraum kein Ende nehmen zu wollen. Immer neue Flohgenerationen wachsen heran. Dagegen wirken Umgebungssprays und Vernebler (so genannte „fogger“), die die Entwicklung der Flohlarven bis zu 6 Monaten hemmen. Wir beraten Sie gern, welches Präparat für Ihren Haushalt geeignet ist. Da diese Medikamente Kontaktgifte für die Flöhe enthalten, müssen sie sorgfältig nach Gebrauchsanweisung eingesetzt werden um eine Schädigung beim Menschen zu verhindern.
Noch besser ist es freilich, wenn es gar nicht erst zu einer Flohinfestation (also zu einer Verseuchung Ihrer Wohnung mit Floheiern) kommt.
Unsere Empfehlung daher:
Da Flöhe entgegen der landläufigen Meinung kein saisonales Sommerproblem sind, sondern während des ganzen Jahres auftreten ist eine ganzjährige Bekämpfung notwendig.
Mit verschiedenen Auftropfpräparaten besteht eine wirkungsvolle Möglichkeit den Flohbefall von Hund und Katze zu verhindern. Gleichzeitig wirken einige Präparate auf die Entwicklungsstadien der Flöhe, sodass eine zusätzliche Umgebungsbehandlung entfällt.
Es besteht auch die Möglichkeit durch regelmäßige Tablettengabe beim Hund oder einer Suspension  bei der Katze, die Flöhe unfruchtbar zu machen und damit eine Vermehrung der Flöhe in der Wohnung zu verhindern. Für Katzen gibt es diese Behandlungsmöglichkeit auch als Spritze, die, nur zwei Mal im Jahr gegeben, wirkungsvoll die Vermehrung der Flöhe verhindert.

WICHTIG: Bei starkem Flohbefall dauert es trotz Behandlung des Tieres und der Umgebung bis zu 6 Monate, bis alle Flöhe und deren Nachkommen beseitigt sind. Also nicht verzweifeln, irgendwann haben Sie das Problem im Griff.

Wissenswertes über Zecken

Es ist Zeckenzeit. Wie können Sie Ihre Tiere schützen? Welche Gefahren bestehen?

Der Frühling ist in Sicht und mit ihm kommen wieder die unliebsamen Mitbewohner unserer Haustiere: Flöhe und Zecken.

Nachfolgend finden Sie eine kurze Zusammenfassungder Krankheiten, die von Zecken übertragen werden.

 Ehrlichiose und Anaplasmose

E. canis wird übertragen von der braunen Hundezecke, die überwiegend im Mittelmeerraum vorkommt.

Anaplasma phagozytophila (ehemals Ehrlichia genannt) wird übertragen vom Holzbock, der bei uns überwiegend in Wäldern vorkommt.

Viele gesunde Hunde können durch Immunabwehr mit der Ehrlichiose/Anaplasmose selbst fertig werden, so daß keine Krankheitsanzeichen bemerkt werden. Immungeschwächte Tiere erkranken mit hohem Fieber, Appetitlosigkeit,  Leber- und Milzschwellung, Erniedrigung der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen. Evtl. kann es auch zu nervösen Störungen durch Blutungen in den Hirnhäuten kommen sowie zu Blutungen in alle Gelenke….

Wenn die Erkrankung im akuten Stadium festgestellt wird, kann sie mit Antibiotika bekämpft werden. In chronischen Fällen ist eine vollständige Heilung meist nicht möglich.

Babesiose

Ursprünglich kam diese Erkrankung nur als Reisekrankheit als „Mitbringsel“ aus Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Ungarn vor. Durch den Reiseverkehr wurde sie bei uns eingeschleppt und kommt nun unter anderem entlang des Rheingrabens, in München, Regensburg und Saarbrücken nachgewiesenerweise in der Zeckenart „Dermacentor“ = Auwaldzecke vor.

Diese Zecken lebt, wie der Name schon sagt, in Feuchtgebieten, Mooren, Flußtälern und Überschwemmungsgebieten.

Die Babesiose tritt vor allem in den Monaten Februar-April und September-November auf. Typische Krankheitsanzeichen sind hohes Fieber, rotbrauner Urin, Leber- und Milzschwellung und Gelbsucht. Leider kommt es in letzter Zeit immer häufiger zu Erkrankungsfällen, die nicht diese typischen Symptome zeigen. Meist sind die Tiere nur  schlapp und haben wechselnd hohes Fieber. Unbehandelt führt sie zum Tod durch Auflösung der roten Blutkörperchen. ACHTUNG: Wegen des rotbraunen Urins wird diese Erkrankung auch leicht mit einer Blasenentzündung verwechselt.

Es gibt eine Impfung, die aber in Deutschland bislang nicht zugelassen ist.

Borreliose

Diese von Zecken übertragene Erkrankung wird oft überbewertet, da viele Tiere und Menschen bereits mit dem Erreger Kontakt hatten ohne zu erkranken und damit im Bluttest einen positivem Titer aufweisen. Ein positiver Titer bedeutet also nicht automatisch, daß das Tier auch erkrankt ist. Nur wenn die Krankheitsanzeichen und der Titer zusammen passen, kann von einem Ausbruch der Borreliose ausgegangen werden.

Es gibt sehr viele Arten von Borrelien. In Europa haben wir überwiegend Borrelia burgdorferi sensu lato mit den Untergruppen sensu stricto, valaistan und garinii und afzelii. Sie wird von der Zecke „Ixodes ricinus“ = Gemeiner Holzbock übertragen.

Die Symptome können sehr vielfältig sein.

 sensu stricto: Gelenksentzündungen, Wanderröte (Roter Ring um die Bißstelle)

garinii: Befall des Nervensystems

afzelii: Hautprobleme

Beim Menschen herrschen die Symptome in den Gelenken vor, beim Hund haben wir Symptome im Bewegungsapparat, Nervensystem, Herz und Haut.

Die Borreliose kann antibiotisch behandelt werden.

Am wichtigsten ist jedoch die Vorbeugung:

Gegen Borreliose existiert eine Impfung für Hunde, die aber leider nicht unumstritten ist. Bitte lassen Sie sich dahingehend von Ihrem Tierarzt beraten. Da die Zecken erst durch Stimulierung bei der Blutmahlzeit in der Lage sind, die Krankheitserreger zu übertragen (nach 24 bis 48 Stunden), ist eine möglichst frühzeitige Entfernung der Zecke am wichtigsten.

Weitere Erkrankungen, die aber bei unseren Haustieren eher selten vorkommen:

Hepatozoonose

kommt in tropischen und subtropischen Gebieten vor. Wir nicht durch das Saugen der Zecke übertragen, sondern durch das Zerbeißen und Auffressen der Zecke.

Über den Darm gelangt der Erreger in den Blutkreislauf, von dort in Milz, Leber, Knochenmark, Nieren und Lymphknoten.

Es kommt zu Fieber, Appetitlosigkeit, Lymphknotenvergrößerung, blutiger Durchfall. Meist sterben die Hunde an Organversagen.

FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis=Hirnhautentzündung)

Übertragen durch den Holzbock ist sie eher ein Problem für den Mensch. Hier gibt es auch eine Impfung.

Hunde sind nur wenig empfänglich. Die Erkrankung kommt nur in Einzelfällen vor in Form von neurologischen Störungen mit Todesfolge.

Es gibt Labors, die eingeschickte Zecken auf Krankheitserreger untersuchen. Außerdem gibt es mittlerweile auch Schnelltests für Zuhause, mit dem Sie selbst die Zecken auf Borrelioseerreger testen können. Fragen Sie im Bedarfsfall Ihren Arzt oder Tierarzt.

Vorbeugend gegen Zeckenbefall können auch verschiedene beim Tierarzt erhältlich Mittel eingesetzt werden. Hausmittel wie Knoblauch und Zitronenöl u./o. Lavendelöl zeigen nach eigener Erfahrung beim eigenen Hund leider keinerlei Wirkung. Lassen Sie sich bei Ihrem Haustierarzt beraten, welches Mittel für Ihr Tier das am besten geeignetste ist.

Impfungen bei Hunden

Wir impfen die Hunde nach den aktuellen Empfehlungen StIKo-Vet (Ständige Impfkommission)

Wir benutzen den Impfstoff einer Firma, deren Impfintervall nach der Grundimmunisierung für die meisten Krankheiten auf 3 Jahre verlängert wurde.

Voraussetzung ist aber stets die gute Grundimmunisierung:

8. Woche SHPPiL

12.Woche SHPPiL

Ab dem Alter von 3 Monaten : Tollwutimpfung

16.Woche SHPPiL plus Tollwutimpfung

Die 3. Impfung in der 16. Woche ist deshalb notwendig, weil zum Zeitpunkt der Erstimpfung mit 8 Wochen nicht sicher ist, ob die Welpen noch Antikörper von der Mutter hatten. Sollte dies der Fall sein, wird diese erste Impfung durch diese Antikörper neutralisiert.

Sollte die Erstimpfung erst mit 12 Wochen gemacht werden, reicht eine einmalige Auffrischung in der 16. Lebenswoche.

1 Jahr später SHPPiL plus Tollwutimpfung

Ab dann nur noch alle 3 Jahre diese Komplettimpfung. Dazwischen 1x jährlich Impfung von PiL

Sollten Sie noch Fragen diesbezüglich haben oder besondere Wünsche, sprechen Sie uns gerne an. Wir sind gerne bereit, einen individuellen Impfplan für Ihren Hund zu erstellen.

Ab 1. März 2016 sind wir in unserer Praxis in der Lage, eine Titerbestimmung von Staupe, Hepatitis und Parvovirose durchzuführen. Innerhalb einer Stunde können wir Ihnen mitteilen, ob Ihr Hund noch einen ausreichenden Schutz gegen diese Erkrankungen hat oder ob eine Auffrischungsimpfung notwendig ist. Wir brauchen hierfür nur eine kleine Menge Blut. Bitte bedenken Sie aber auch, dass dieser Wert nur eine Momentaufnahme darstellt und keine Aussage darüber macht, wie lange dieser Schutz noch besteht.

SHPPiL (=Impfung gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Zwingerhusten und Leptospirose)

PiL (=Impfung gegen Zwingerhusten und Leptospirose)

Ein paar Worte zur Tollwutimpfung

Wie Sie sicherlich wissen, ist Deutschland seit 2008 tollwutfrei. Für Viele stellt sich deshalb die Frage, inwieweit eine Impfung für unsere Haustiere noch notwendig ist. Für mich gibt es mehrere Gründe:

1.) Bei Reisen ins Ausland ist nach wie vor eine gültige Tollwutschutzimpfung notwendig.

2.) Deutschland ist zwar tollwutfrei. Leider werden aber – häufig illegal – Hunde oder Katzen aus dem Ausland ohne Tollwutimpfung importiert. In Einzelfällen können auch mal bereits erkrankte Tiere eingeführt werden. Jedes Tier, das mit einem tollwütigen Tier in Kontakt war, muss ausnahmslos eingeschläfert werden. Dies ist für mich ein Grund, meine eigenen Haustiere gegen Tollwut zu impfen. Letzte Meldungen finden Sie hier

3.) Zum Eigenschutz! Tollwut ist eine immer tödlich endende Erkrankung. Ich will für mich sicher gehen, dass meine eigenen Tiere keine Gefahr für mich darstellen.

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